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Städte der Zukunft: nachhaltig, klimaregulierend & grün

Aktualisiert: 28. Feb. 2023


in-manas auf den Spuren von Innovationen rund um den Megatrend „Urbanisierung“


Urban Sustainability: wegweisende Projekte für eine nachhaltigere Zukunft


Die Städte der Zukunft müssen mehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtet werden. Dazu gehören neben einer umweltfreundlicheren Mobilität auch verstärkte klimaregulierende Maßnahmen und mehr Grünflächen. Wir haben uns in unserem Innovationskompass umgeschaut, welche Projekte und Initiativen es bereits gibt.


Dabei hat sich gezeigt, dass einige Länder innovative Ansätze verfolgen, die nachahmenswert sind. So soll

  • in Deutschland eine kabellose Landstraße für Elektrobusse entstehen, die während der Fahrt über Magnetspulen aufgeladen werden können.

  • in Australien ein Forschungsteam der Frage nachgehen, ob vertikale Gärten und poröser Asphalt nach dem Prinzip der Verdunstungskühlung wie eine Klimaanlage wirken können.

  • in Großbritannien ein stillgelegtes Eisenbahnviadukt zu einer Hochparklandschaft umgestaltet werden, die nicht nur für mehr Erholungsmöglichkeiten und Artenvielfalt sorgen soll, sondern auch Kunst-, Kultur- und Bildungsangebote beheimaten wird.

Induktives Aufladen durch Magnetfelder: erste Ladestraße in Deutschland für E-Busse


Viele Städte planen im Rahmen ihrer Klimalösungen die Elektrifizierung des ÖPNV, zum Beispiel durch den Einsatz von Elektrobussen. Das erfordert nicht nur viele Busse mit moderner E-Technologie, sondern auch ein dichtes Ladenetz. Die Stadt Balingen lässt als Alternative derzeit eine kabellose Ladestraße für Elektrofahrzeuge bauen – die erste in Deutschland. Zum Einsatz kommt die induktive Technologie des israelischen Technologieunternehmens Electreon: E-Fahrzeuge werden sowohl dynamisch während der Fahrt als auch im Stillstand (z. B. an Bahnhöfen oder Haltestellen) aufgeladen. Dazu haben einzelne Streckenabschnitte Magnetspulen in der Fahrbahn. Diese generieren ein Magnetfeld, das der Bus aufnimmt und an Bord in Elektrizität umwandelt. Durch das Laden während der Fahrt werden längere Ladepausen vermieden und der Service kann durchgängig angeboten werden. Der Bedarf an Batteriekapazität und die Gesamtbetriebskosten werden deutlich reduziert. Ein besonderes Argument im Personentransport ist zudem die Sicherheit: Störungsfreies Laden und ein durchgängiger Service sind wichtig für die Akzeptanz. Die Ladestraße gilt als umweltfreundliche und gut skalierbare Möglichkeit der Elektrifizierung. In Balingen werden E-Busse erst im Rahmen der Landesgartenschau erprobt; dann ist eine stadtweite Lösung geplant. Die Technologie kann relativ schnell in bestehenden Straßen eingesetzt werden und begünstigt die Umstellung von öffentlichen, kommerziellen und selbstfahrenden Flotten auf Elektrofahrzeuge. [1] [2]

Vertikale Bepflanzung und durchlässiger Straßenbelag als permanente urbane Klimaanlage


Dass Schatten und die Verdunstungen von Pflanzen die Umgebung kühlen, ist hinlänglich bekannt; dies findet aber in der Gestaltung von Städten noch viel zu wenig Berücksichtigung. Ein Forschungsteam einer Universität in Südaustralien hat in dem regelmäßig von Hitzewellen heimgesuchten Land die Wirkung von zwei gestalterischen Elementen im städtischen Umfeld auf ihre temperatursenkende Wirkung untersucht. Zum einen errichteten sie einen vertikalen Garten an der Außenwand eines Gebäudes, zum anderen verwendeten sie durchlässigen, porösen Asphalt, um bei Regen das Wasser abfließen und danach wieder verdunsten zu lassen. Der vertikale Garten wird im Sommer zweimal täglich und im Winter alle zwei Tage bewässert. Beide Methoden, die auf dem Prinzip der Verdunstungskühlung basieren, erreichten bei Tests eine Absenkung der Innentemperatur im Gebäude um sagenhafte zwölf Grad Celsius im Vergleich zu herkömmlichen Fassaden. Diese passiven Kühlungsmaßnahmen werden umso attraktiver, desto höher die Energiepreise steigen. [3]

Umnutzung inmitten der Großstadt: Hochpark auf stillgelegtem Eisenbahnviadukt


Städte grüner zu gestalten, gehört zu den grundlegenden Ambitionen unserer heutigen Zeit. Die Londoner Wohltätigkeitsorganisation Camden Highline hat sich für die Neubegrünung eines Teils der Londoner Innenstadt etwas ganz Besonderes ausgedacht: Ein stillgelegtes Eisenbahnviadukt soll auf seiner gesamten Länge von 1,2 Kilometern in eine Hochparklandschaft umgestaltet werden. Mit der Gestaltung beauftragt wurde das Londoner Büro vPPR Architects. In Zusammenarbeit mit dem führenden New Yorker Landschaftsbauunternehmen James Corner Field Operations entstand die Camden Highline, ein öffentlicher Park- und Gartenweg in sechs bis acht Metern Höhe über dem Straßenniveau, zwischen den Camden Gardens in Camden Town und der Royal College Street in King’s Cross. Ergänzt werden soll der Weg von angelegten Gärten, die Lebensraum für eine neue biologische Vielfalt bieten, sowie diversen Kunst- und Kulturaktivitäten – so gibt es Kunstwerke zu betrachten oder Spielplätze und Bildungsräume für alle Alter. Die Aufgänge sind stufenlos, sodass auch Menschen mit Behinderungen Park und Aussicht auf die industriell anmutende Umgebung bei einem Spaziergang genießen können. Die Baugenehmigung für das Projekt ist erteilt – nun will die Organisation per Crowdfunding noch 14 Millionen Pfund für den ersten Bauabschnitt erwirken. Schon ab 2025 soll die Camden Highline, ein wahrer Gewinn für die lokale Gemeinschaft, für die Öffentlichkeit zugänglich sein. [4] [5]


Spannende Lösungen, wie wir finden. Für al­le, die noch tiefer in das Thema Urban Sustainability eintauchen wollen, haben wir noch weitere Inspirationen im INNO-VERSE zusammengestellt.

Liebe Grüße Das gesamte in-manas-Team


 

Drei weitere „Stadtbilder“ der Zukunft

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