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Wie man „gepflegte“ HR- und OE-Arbeit betreiben kann

Aktualisiert: 27. Aug. 2023


Abstraktes Bild mit Kopf, der gegossen wird: steht für Pflege der Mitarbeitenden

Über „Caring Power“, die weit über Schönheit hinausgeht

"Die CURA COSMETICS GROUP ist ein kompetentes und persönlich geführtes Kosmetikunternehmen, das KundInnen und PartnerInnen mit individuellen und innovativen Produkten begeistert. Was uns so besonders macht? Vor allem unser ganz spezieller CURA-Spirit, der von gegenseitiger Wertschätzung, Offenheit und unkonventionellem Denken geprägt und bereits beim Eintreten in unser Firmengebäude zu spüren ist."


So steht es auf der Homepage von CURA. Wir wollten wissen, was diesen besonderen CURA-Spirit ausmacht, wie sich dieser „Geist“ auf die Zusammenarbeit auswirkt und welche besonderen Wege das Management und der HR-Bereich gehen, um nicht nur die Kundinnen und Kunden, sondern auch die Mitarbeitenden für das eigene Unternehmen zu begeistern. Um Antworten auf unsere Fragen zu bekommen, haben wir mit Victoria Gallmeier gesprochen. Victoria ist HR-Managerin bei der CURA COSMETICS GROUP und hat uns eindrucksvoll erklärt, wie das Vision Statement des Unternehmens „We enrich people‘s lives with the caring power of beauty“ in vielerlei Hinsicht gesehen werden kann, um zu schönen und besseren (Arbeits-)Beziehungen beizutragen.

in-manas im Gespräch mit Victoria Gallmeier

in-manas: Victoria, vielen Dank für die Bereitschaft, uns Einblicke in eure Personalarbeit zu geben. „Gegenseitige Wertschätzung, Offenheit und unkonventionelles Denken“ zeichnen euer Unternehmen aus. Bei der Vorbereitung auf das Interview waren wir positiv überrascht, auf der Homepage eines Kosmetikunternehmens nicht unmittelbar in eure Produktwelten einzutauchen, sondern in eure „Haltung“, wenn man es so nennen will. Ihr seid mehr als ein Kosmetikunternehmen, heißt es dort. Was ist damit konkret gemeint?

Wir agieren nun mal nicht im luftleeren Raum und möchten mit unserem Denken und Handeln spürbare Veränderungen bewirken, die für viele Menschen einen kleinen, aber feinen Unterschied ausmachen.

Foto: Victoria Gallmeier | CURA

Victoria: Was in diesem Teil unserer Website vor allem zum Ausdruck kommt, ist unser CURA-Spirit, den wir nach innen und außen leben möchten. Dazu gehören Aspekte wie Nachhaltigkeit, Flexibilität, Kreativität, Wertschätzung und Respekt sowie Langfristigkeit. Es geht um die CARING POWER OF BEAUTY, wie es in unserem Vision Statement heißt


Alle erwähnten Aspekte sollen in und mit jeder Beziehung spürbar sein, sei es zu unseren Kundinnen und Kunden, zu unseren Angestellten oder zu unseren Liefer- und Partnerunternehmen. Wir wollen auch respektvoll und wertschätzend mit unserem Umfeld und der Natur umgehen.


in-manas: Die CURA ist also nicht nur ein Kosmetikunternehmen, sondern auch Geschäftspartnerin, Arbeitgeberin, Lieferantin, Nachhaltigkeitsbefürworterin und Innovatorin.


Victoria: Ja. Das alles ist uns sehr wichtig. Wir agieren nun mal nicht im luftleeren Raum und möchten mit unserem Denken und Handeln spürbare Veränderungen bewirken, die für viele Menschen einen kleinen, aber feinen Unterschied ausmachen. So haben beispielsweise unsere Angestellten die Möglichkeit, die betriebseigene Kinderkrippe zu nutzen, was für Elternteile eine enorme Hilfe und Entlastung darstellen kann. Kundenseitig fühlt sich vielleicht eine Person selbstbewusster und wohler in ihrer Haut, weil sie in unserer Produktreihe die für sie passende Pflege gefunden hat. Ich könnte noch weitere Beispiele nennen, die zeigen, dass unsere Caring Power ganzheitlich zu sehen ist und weit über den Beauty-Gedanken hinausgeht.

in-manas: Neben der Kinderkrippe und einem barrierefreien Gebäude bietet ihr auch Homeoffice und die Möglichkeit von Sabbaticals an. Wie wichtig findest du solche Angebote, insbesondere für junge Menschen? Ist das ein Vorteil im Wettbewerb um Arbeitskräfte? Wie siehst du die Entwicklung, dass andere Unternehmen ihre Angestellten zurück ins Büro „zitieren“ wollen?

Genau wie im Produktmarketing gilt: ‚Know your audience!‘ Es geht also um die Frage, was deine potenziellen und bestehenden Mitarbeitenden tatsächlich brauchen.

Victoria: Grundsätzlich können solche Benefits ein wirksames Mittel sein, um sich von der Konkurrenz abzuheben und sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Allerdings ist hier Vorsicht geboten: Genau wie im Produktmarketing gilt: „Know your audience!“ Es geht also um die Frage, was potenzielle und bestehende Mitarbeitende wirklich brauchen. Fakt ist auch, dass viele die Möglichkeit für Homeoffice nicht als nettes Add-on sehen, sondern bereits aktiv einfordern. Aus meiner Sicht ist es daher wichtiger, beispielsweise Prämien, Fahrtkostenzuschüsse oder flexible Arbeitszeiten anzubieten. Letzteres sowie barrierefreie Angebote wirken sich wiederum positiv auf Diversität aus – ein schöner Nebeneffekt!


Die Angestellten wieder zurück ins Büro zu zitieren, empfinde ich als problematisch und ungerechtfertigt. Denn die Pandemie hat bewiesen, dass Homeoffice funktioniert. Natürlich kann das Teamgefühl darunter leiden und insbesondere ein Live-Onboarding-Prozess „in Farbe“ hat viele Vorteile. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass es auf die Mischung ankommt. Und ich bin der Meinung, dass man sich als Unternehmen nicht den Zugang zu Talenten und dringend benötigtem Personal künstlich verbauen sollte, in dem man Homeoffice bzw. Remote Work kategorisch ablehnt.


in-manas: Womit wir auch schon beim nächsten Thema wären: Viele Branchen klagen über Personal- und Fachkräftemangel. Wie ist das bei euch in den unterschiedlichsten Bereichen?

Der erste Schritt gegen den Personal- und Fachkräftemangel ist sicherlich der, jene Mitarbeitenden zu halten, die bereits da sind.

Victoria: Leider sind auch wir vom Personal- und Fachkräftemangel nicht verschont geblieben, was sich daran zeigt, dass wir nicht mehr so viele Bewerbungen erhalten wie früher. Zum Glück können wir aber immer noch alle vakanten Positionen besetzen, auch weil wir viel auf XING und LinkedIn unterwegs sind und dort aktiv interessante Personen ansprechen.


Darüber hinaus versuchen wir, unsere Employer Brand kontinuierlich weiterzuentwickeln und uns als attraktive Arbeitgeberin zu positionieren. Eine wichtige Rolle spielen dabei unsere bestehenden Mitarbeitenden, die als Influencer für uns auftreten können und uns weiterempfehlen. Die Kinderkrippe, die flexiblen Arbeitszeiten und die Homeoffice-Regelungen tragen ebenfalls positiv dazu bei, dass wir mehr Menschen für uns gewinnen können, die nicht in der Nähe wohnen oder nur Teilzeit arbeiten wollen beziehungsweise können.


Den größten Personalbedarf haben wir im Produktmanagement, unserem umfangreichsten Bereich. Der erste Schritt gegen den Fachkräftemangel ist daher sicherlich der, jene Mitarbeitenden zu halten, die bereits da sind. Und das versuchen wir durch die erwähnten Benefits, durch eine moderne und positive Arbeitskultur sowie durch individuelle Karrierewege, die wir als CURA Journey bezeichnen, zu gewährleisten.


in-manas: In der heutigen schnelllebigen Zeit ändern sich viele Berufsbilder und die damit verbundenen Anforderungen an die Beschäftigten ständig. Einige Unternehmen gehen dazu über, eigene Ausbildungsprogramme zu entwickeln. Wie sieht das bei euch aus?


Victoria: Wir haben ein internes Aus- und Weiterbildungsprogramm in Form unserer „Product Management Academy“ entwickelt. Grundsätzlich stehen aber allen Mitarbeitenden Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Darüber hinaus sind wir bei CURA in der glücklichen Lage, Kolleginnen im HR-Team zu haben, die individuelle Beratungen und Coachings anbieten. Für Führungskräfte bieten wir, neben der klassischen Managementkarriere mit fachlicher und disziplinarischer Führungsverantwortung, auch Positionen an, bei denen lediglich die fachliche Führungsverantwortung übernommen werden muss. So können einerseits Nachwuchsführungskräfte langsam in ihre Rolle hineinwachsen, andererseits wird berücksichtigt, dass es auch Menschen gibt, die keine disziplinarische Führungsverantwortung übernehmen wollen.


in-manas: Und wie geht ihr mit Bewerbungen um, die nicht den formalen Kriterien der Ausschreibung entsprechen? Oder anders gefragt: Wie viel Wert legt ihr auf offizielle Abschlüsse und Zertifikate?

In Prozesse kann man Menschen einarbeiten, in Mindsets ist das eher schwieriger!

Victoria: Wir haben auch fachspezifische Karriereangebote, in denen sich die Mitarbeitenden zu Expertinnen und Experten weiterentwickeln können. Außerdem kann man sich bei uns jederzeit intern auf Positionen bewerben – Stichworte Up- und Re-Skilling! Dazu gehören für mich auch Praktika, Traineeprogramme und eben eine entsprechende Offenheit für die nicht „klassischen“ Lebensläufe. In Prozesse kann man Menschen einarbeiten, in Mindsets ist das eher schwieriger! Daher muss man bei uns nicht zwingend einen Hochschulabschluss mitbringen.


in-manas: Vielen Dank für die spannenden Ausführungen und Inspirationen. In diesem Sinne: Viel „Caring Power“ für eure Arbeit, für eure gesamte Belegschaft und natürlich für eure Kundinnen und Kunden.

 
HINWEISE UND VERTIEFUNGTIPPS
  • Wer mehr über das Unternehmen erfahren oder Teil davon werden möchte. Hier geht es zur CURA-Unternehmensseite.

  • Und für alle, die Lust auf mehr Themen rund um Personal- und Organisationsentwicklung haben: Im Wissenshub für HR und OE in unserem INNO-VERSE gibt es genügend Diskussions- & Innovationsraum für aktuelle Themen und Herausforderungen wie diese. Wenn ihr mehr Infos dazu wollt, nehmt einfach Kontakt mit uns auf

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